Evangelische Kirche Bromskirchen
Der Ort “Fromolskerken” wurde 1238 erstmals urkundlich erwähnt, vermutlich existierte der Ort samt einer Martinskirche aber schon seit dem 8. oder 9.
Jahrhundert.
Der jetzige Kirchenbau, eine ursprünglich dreischiffige Pfeilerbasilika, stammt aus dem 12. Jahrhundert, die Seitenschiffe wurden im Zuge der Reformation abgerissen, wodurch die Kirche zur evangelischen Predigtkirche umgebaut wurde.
Die farbenfrohen Bemalungen stammen aus dem 16. Jahrhundert.
Die Orgel
Die ursprüngliche Barockorgel mit 8 Registern, von der nur noch der Prospekt vorhanden ist, wurde 1704 erbaut. Der Erbauer ist leider unbekannt, aber aufgrund verschiedener Merkmale könnte der Hatzfelder Orgelbauer Johann Christian Rindt in Betracht kommen. Nachdem sie nach etwa 200 Jahren in einem schlechten Zustand war und man den Klang und die Disposition nach dem damaligen Zeitgeschmack als zu “schreiend” empfand, ließ man das Werk im Jahr 1913 vom Thüringischen Orgelbauer Johannes Eifert durch eine neue Orgel mit pneumatischen Kegelladen ersetzen. Dabei wurden die 47 nicht mehr klingenden alten Prospektpfeifen beibehalten. 1917 wurden die Prospektpfeifen zu Kriegszwecken abgegeben und durch minderwertige Attrappen ersetzt. Ein Vorschlag aus den 1950er Jahren zu einer Umdisponierung wurde nicht umgesetzt, so dass das Werk noch im Originalzustand von 1913 erhalten ist.
Besonders bemerkenswert sind einige Besonderheiten am noch erhaltenen barocken Prospekt: zwei Zimbelsterne über den beiden mittleren Pfeifenfeldern (die bis zum Umbau 1913 einen eigenen Registerzug hatten, der sie zum Drehen und die dahinterliegenden Glöckchen zum Klingen brachte); sieben stumme Pfeifen, die unter dem mittleren damals klingenden Pfeifenfeld auf dem Kopf angebracht sind; zwei Malereien an den Seiten des unteren Prospektteils: links ist der Organist beim Spiel dargestellt, rechts der Kalkant (Blasebalgtreter) – vermutlich deutet dies auch die ursprüngliche Position der beiden Personen hinter dem Propekt an.
Die Disposition
I. Manual:
Principal 8'
Gamba 8'
Hohlflöte 8'
Octava 4'
Mixtur 2 2/3 2-3f.
II. Manual:
Salicional 8'
Liebl. Gedackt 8'
Flauto dolce 4'
Pedal:
Subbass 16'
Cello 8'
Nebenzüge:
Koppeln II-I, I-P, II-P, Piano, Tutti, Auslöser, Automatischer Registerabsteller, Kalkantenglocke
Der Orgelbauer Johannes Eifert
Das Unternehmen wurde 1871 von Johannes Eiferts Onkel Adam Eifert gegründet, der u.a. in Hessen lernte und schließlich “Großherzoglicher Sächsischer Hoforgelbauer” wurde. In Stadtilm baute er bis 1907 mehr als 140 Orgeln, von denen die meisten für Thüringen entstanden sind, einige jedoch mit der Eisenbahn in seine hessische Heimat transportiert wurden. Anfangs baute er mechanische Schleifladen, später jedoch mechanische Kegelladen und schließlich auch solche mit pneumatischer Traktur.
Johannes wurde sein Nachfolger als Geschäftsführer und ab 1908 als Inhaber. Seit 1967 führt Orgelbau Schönefeld das Unternehmen unter neuem Namen fort.
Weitere Orgeln: